Vom Münzwurf bis zur Beerdigung – kulinarische Osterbräuche anderer Länder

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Bunte Osternester mit Hasen in jeglicher Form haben in Deutschland Tradition. Foto: Cornelia Gutsche

An Ostern wird die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert. Mit dem Osterfest sind zahlreiche Traditionen und Bräuche verbunden. Hier in Deutschland suchen Kinder bunte Ostereier, während Ältere sich im Ostereier werfen oder kippeln messen und sich mit traditionellen Ostergerichten stärken, bei denen beispielsweise das Lamm eine wichtige Rolle spielt. Doch wie erlebt man Ostern eigentlich im Ausland und welche kulinarischen Traditionen werden dort praktiziert?

Beflügeltes Osterfest
In Italien wird die sogenannte „Colomba Pasquale“ (Ostertaube), ein Gebäck aus Weizen-Sauerteig in Form einer Taube mit gespreizten Flügeln, gebacken und mit verschiedenen Nüssen verziert an Freunde und Verwandte verschenkt.

Gesegnete Leckereien
Unsere Nachbarn in Österreich praktizieren am Ostersonntag die Fleischweihe. Hierbei wird ein Korb mit Brot, Wurst, Käse und Vielerlei mehr, also der sogenannten Osterjause, mit in den Sonntagsgottesdienst genommen, um die Speisen dort segnen zu lassen. Nach der Kirche wird der Korbinhalt verzehrt und somit das Ende der Fastenzeit gefeiert.

Das goldene Ei
Die Bewohner von Zürich leben einen eher lustigen Brauch: Ein Kind nimmt sich dafür ein gekochtes, ungeschältes Ei und bittet einen Erwachsenen mit einer Münze darauf zu werfen. Bleibt die Münze in dem Ei stecken, gewinnt der Werfer das Ei und darf sein Geld behalten. Gelingt es ihm nicht, gehören Ei und Münze dem Kind.

Ei mit Münze
Ein etwas anderer Eierwettbewerb wird in der Schweiz gelebt: Hier muss versucht werden eine Münze so fest auf ein Ei zu werfen, dass es stecken bleibt. Foto: Dennis Gebhardt

Prall gefülltes Nest
In Zypern werden gefüllte Hefeteigtaschen, sogenannte „Flaounes“, in einem Lehmofen gebacken und nach der Mitternachtsmesse am Sonntagmorgen verzehrt.  In der Tasche sind Eier, Halloumi-Ziegenmilchkäse und speziell für Ostern hergestellter Flaouna-Käse. Das Ganze wird mit Minze, Rosinen und etwas Sesam noch verfeinert. Jede Hausfrau soll ihr eigenes Geheimrezept für die Teigtaschen haben, welches sie von ihrer Großmutter überliefert bekommen hat.

Schützt den Osterbilby
Die Australier setzen weniger auf Tradition, haben aber einen neuen Brauch begründet: Anstelle von Osterhasen schenken sie sich gegenseitig Schoko-Bilbies. Und das mit gutem Grund: Der Bilby ist ein vom Aussterben bedrohtes Beuteltier, welches von den im 19. Jahrhundert eingeschleppten Hasen aus seinem Revier gedrängt wurde. Um auf die schlechten Lebensumstände der Bilbies aufmerksam zu machen, wurde der Osterhase gegen den Osterbilby ausgetauscht. Ein Teil des Gewinnes aus den Schokobilbies kommt dann dem Artenschutz zugute.

Ein Löffel für Ostern
Wer mehr auf flüssige Nahrung steht, der findet in Griechenland den richtigen Brauch. Hier wird nach dem Mitternachtsgottesdienst, die „Magiritsa“ verspeist. Diese dicke, säuerlich schmeckende Suppe enthält Lammleber, Reis, Frühlingzwiebeln und Dill. Abgeschmeckt wird das Ganze noch mit Salz, Pfeffer und Lorbeerblätter. Dazu gibt es ein frisch gebackenes Brot.

Von Wiederauferstehungen und Begräbnissen
Den wohl kuriosesten Brauch habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Zu finden ist er in Irland und nimmt Bezug auf die Fastenzeit vor Ostern. Die Iren fasten nämlich Fleisch und greifen dabei alternativ zum Fisch. Dieser wird dann zum Ende der Fastenzeit, vertreten durch einen Hering, auf der Dorfwiese in einem kleinen Grab beerdigt.

Welche Osterbräuche kennt Ihr denn noch bzw. habt Ihr über die Feiertage bei Euch so zelebriert?

Ich wünsche Euch noch ein entspanntes Rest-Osterfest, Eure Martina

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