Wassermelonen – perfekt für den Sommer

Hintergrundwissen und Rezepte rund um das vielfältig einsetzbare Gemüse

Die Wassermelone zählt, ähnlich wie die restlichen Melonensorten, zum Fruchtgemüse. Genaugenommen ist die Wassermelone also ein Gemüse und kein Obst, auch wenn sie so genannt wird, und als Obst gehandelt und gegessen wird. In den verschiedensten Ländern wird die Wassermelone sogar Anfang August mit einem Feiertag bedacht. Für mich gehören Melonen zum Sommer und dem saisonalen Speisenplan einfach dazu. Grund genug sich einmal näher anzuschauen, was die Melone ausmacht und welche leckeren Rezepte sich damit zubereiten lassen.

Melonen jeglicher Art eignen sich perfekt als Sommer Snack. Foto: Martina Emmerich

Insgesamt gibt es 650 Arten von Melonen, die generell in Wassermelonen und Zuckermelonen unterteilt werden. Schon vor Jahrhunderten nutzten Seefahrer die einige Wochen haltbaren Früchte und ihre Samen als Nahrungsmittel auf längeren Passagen. So gelangte die Wassermelone nach Nord-, Mittel- und Südamerika. Über frühe Anbaugebiete in Persien und im alten Ägypten kam die Wassermelone aber auch in den Orient und bis nach Asien. In Europa wurde die Frucht erst relativ spät eingeführt.

Von etwa Mai bis September reicht in Mitteleuropa die Hauptsaison der Wassermelone. Zu den Gebieten, in denen dann geerntet wird, gehören Spanien, Ungarn, Italien und die Türkei. Der Transport nach Deutschland ist hier besonders günstig durch die relativ kurze Entfernung. Außerhalb der Hauptsaison werden Melonen meist aus Brasilien, den USA, China und dem Iran importiert.

Wassermelonen wird oft aufgrund des großen Wassergehaltes nachgesagt, dass sie sehr gesund seien. Dieser beträgt beim Fruchtfleisch nämlich fast 95 Prozent. Pro 100 Gramm hat die Wassermelone nur 24 bis 39 Kalorien und nur ca. 0,3 Gramm Fett. Sie schmeckt süß, enthält aber nur sechs Gramm Zucker. Die Kerne weisen Vitamine, Mineralstoffe, Fett und Eiweiß auf.

Sogar die Kerne der Wassermelone enthalten wertvolle Nährstoffe. Foto: Martina Emmerich

Will man im Supermarkt eine besonders süße und erfrischende Melone finden, gibt es ein paar Tricks. Grundsätzlich gilt für alle Melonen: Je schwerer – desto fruchtiger. Wenn die Melone schwerer ist, ist auch der Wasseranteil höher. Das bezieht sich noch nicht auf die Süße, aber bei einer solchen Melone wird zumindest das Fruchtfleisch nicht trocken sein. Ob eine Melone besonders reif ist, kann am Klang erkannt werden. Wenn sich die Melone beim vorsichtigen Klopfen besonders tief und dumpf anhört, ist die Melone reif. Ist der Klang jedoch heller, wurde das Gemüse wahrscheinlich noch unreif geerntet – und Melonen reifen nicht mehr nach.

Meistens isst man die Melone einfach pur, indem man sie in der Hälfte durch- und dann anschließend in Stücke oder Scheiben schneidet. Es gibt allerdings noch viele verschiedene Rezepte, wie man das sommerliche Fruchtgemüse zubereiten und essen kann. Nachfolgend sind zwei Varianten aufgeführt, wie man Melonen als Vor- oder Nachspeise servieren kann.

Melonen-Carpaccio mit Beeren und Schafskäse (für vier Personen)

Leckeres Melonen-Carpaccio eignet sich perfekt als kleine Stärkung zwischendurch. Foto: Martina Emmerich

Carpaccio ist eine Vorspeise der italienischen Küche, und wird normalerweise mit rohem Rindfleisch zubereitet. Statt des Fleisches wird hier allerdings Wassermelone verwendet.

Zutaten:

  • Vier Portionen Schafskäse
  • 20 cl Balsamicoessig/Balsamico-Creme
  • eine große Wassermelone
  • Beeren (z.B. Heidelbeeren)

Zubereitung:

Der Schafskäse wird zunächst in kleine Würfel geschnitten. Der Balsamico wird anschließend bei mittlerer Hitze auf dem Herd unter stetigem Rühren zum Köcheln gebracht, bis er eine sirupartige Konsistenz bekommt. Die Melone wird geviertelt, ihre Kerne und Schale entfernt und in dünne, halbmondförmige Scheiben geschnitten. Diese werden nun auf Tellern angerichtet, in der Mitte der Schafskäse und mit den Beeren dekoriert. Den Balsamico auf das Gericht träufeln und nach Belieben abschmecken.

  • Wenn es schnell gehen muss, könnt Ihr natürlich auch den Schafskäse und die Melone würfeln, mit Balsamico-Creme darüber gehen und das Ganze mit (Heidel-)Beeren verzieren.

Pfiffiger Melonen-Obstsalat (für vier Personen)

Zutaten:

  • zwei Wassermelonen
  • eine halbe Flasche Süßwein
  • 100 Gramm Erdbeeren
  • 100 Gramm Himbeeren
  • 30 Gramm Zucker
  • ein Teelöffel Likör nach Wahl
  • Minzblätter (zum Garnieren)

Zubereitung:

Die Melonen werden zunächst halbiert und die Ränder mit einem Messer zackenförmig eingeschnitten, die Kerne entfernt. Wenn Ihr die ausgehöhlten Melonenhälften aufhebt, könnt Ihr den Salat damit auch anrichten.

Das Fruchtfleisch wird mithilfe eines Kugelausstechers als kleine Kugeln ausgelöst. Falls kein Kugelausstecher zur Hand sein sollte, wird die Melone einfach in kleine, mundgerechte Stücke geschnitten. Die Melone nun mit Zucker, Süßwein und Likör vermengen und circa zwei Stunden im Kühlschrank marinieren. Währenddessen die Himbeeren und Erdbeeren putzen. Je nach Größe können diese halbiert oder geviertelt werden.

Die marinierten Melonenkugeln können nun zusammen mit den Himbeeren und Erdbeeren in den ausgehöhlten Melonenhälften angerichtet und mit den Minzblättern dekoriert werden. Nach Belieben mit ein wenig Balsamicoreduktion beträufeln. Nach Lust und Geschmack können selbstverständlich noch andere Früchte hinzugefügt oder ersetzt werden.

Welche erfrischenden Gerichte zaubert Ihr denn zu Hause aus Melonen? Ich freue mich auf weitere Anregungen von Euch. Bis dahin wünsche ich Euch ein paar schöne Sommertage und guten Appetit.

Eure Martina

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