Zwetschgen: Lecker, vielfältig und beliebt

Die Hochsaison der Zwetschge und ein köstliches Kuchenrezept  

Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu und das bedeutet vielerorts, dass Saison für Kerb und Kirmes ist. Glücklicherweise fällt diese Zeit genau mit der Hochsaison einer sehr leckeren Obstart zusammen: die Zwetschge. Sie ist auf so gut wie jedem Jahrmarkt vertreten, meistens in Form von leckeren Backwaren.

Jetzt ist Erntezeit für die Zwetschgen. Foto: Martina Emmerich

Die Zwetschge zählt zum Steinobst und gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie ist eine Unterart der Pflaume und wächst in Europa, Westasien, Nordamerika, aber auch in Nord- und Südafrika. Allerdings wird auch hier in Hessen das leckere Obst kultiviert. Die Zwetschgensaison geht von Anfang Juli bis Ende September. Egal ob zum direkten Verzehr, als Kompott, Latwerge (Pflaumenmus) oder Zwetschgenkuchen – das lila- bis schwarzblaue Obst gehört bei der Kerb inzwischen schon zur Tradition und darf auf keiner Kaffeetafel fehlen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Zwetschgen, die entweder zum Backen oder zum sofortigen Essen in Frage kommen. Vor allem die Spätreifen eignen sich gut zum Latwerge kochen und zum Backen, da sie besonders süß sind. Zwei der spätreifen Sorten sind die Auerbacher und Hauszwetschge. Ist eine Sorte besonders saftig, wie beispielsweise die Ersinger, sind die Zwetschgen perfekt für den sofortigen Verzehr. Generell werden aber nur etwa ein Drittel direkt gegessen – der Rest wird zum Backen verwendet.

Aber was genau macht die Zwetschge nun eigentlich aus, verglichen mit der Pflaume? Die Zwetschge hat, rein vom Aussehen her, eine spitzere Fruchtform als die Pflaume. Zudem hat sie einen spitzen Stein und ist ziemlich robust. Beim Einkaufen sollte darauf geachtet werden, dass man nur reife Früchte oder solche kauft, die noch einen „Tau“ haben, also nicht glänzen. Am besten ist es, wenn das Obst sofort verarbeitet oder innerhalb von etwa drei Tagen gegessen wird.

Leckere Zwetschgen, die noch einen Tau haben. Fotot: Martina Emmerich

Zwetschgen können zu unglaublich vielen Leckereien verarbeitet werden. Das Rezept, das ich heute mit Euch teilen möchte, ist das eines traditionellen „Quetschekuchens“. Am besten schmeckt dieser auch zur jetzigen Jahreszeit, da im Moment die Zwetschgen schön reif und süß sind. Das Rezept ist für eine große Portion ausgelegt, eignet sich also bestens für die Kuchentafel oder wenn Besuch vorbeikommt.

Zutaten (für drei Herdbleche):

  • 3 Würfel Hefe
  • 1 Kilogramm Mehl
  • 1 Liter Milch
  • ½ Tasse Mazzona-Öl
  • 6 Esslöffel Zucker
  • 1 Teelöffel Salz
  • 1 Ei
  • 6 Kilogramm Zwetschgen

Zubereitung:

Das Mehl zuerst in eine Schüssel sieben und eine Mulde in die Mitte drücken. Dann die Milch erwärmen, bis sie etwa lauwarm ist. Diese dann in die Mitte des Mehls geben und die Hefewürfel dazubröckeln. Anschließend etwas Zucker und Salz hinzugeben und ein wenig vermischen.

Nun noch etwas mehr Mehl darüber streuen, das Ei aufschlagen und dazugeben. Auf den äußeren Mehlrand dann den restlichen Zucker streuen und das Öl hinzugeben. Knetet man den Teig jetzt schnell mit den Händen, wird er luftiger als wenn man die Küchenmaschine benutzt. Damit er aber nicht an den Händen kleben bleibt, kann ruhig noch etwas Mehl hinzugegeben werden. Sobald man bemerkt, dass der Teig sich gut vom Schüsselrand löst, ist er genau richtig. Nun wird er mit einem Küchentuch abgedeckt und an einem warmen Ort etwa eine halbe Stunde gehen gelassen.

In der Zwischenzeit können die Zwetschgen gewaschen und entsteint werden. Wenn die Enden der Zwetschgen mit einem Messer etwas eingeschnitten werden, entstehen hübsche Krönchen. Sind alle Zwetschgen und der Teig fertig, kann der Backofen auf 200 Grad vorgeheizt werden.

Der Teig wird nun auf drei Backbleche verteilt (wenn man mit den oben angegebenen Mengen gearbeitet hat). Wichtig ist hierbei den Teig nicht zu dick auszurollen, da er im Ofen noch ein wenig aufgehen wird. Die Zwetschgen nun dick darauf setzen und bei 200 Grad und Umluft etwa 30 Minuten auf der mittleren Schiene backen.

Ein kleiner Geheimtipp für all die, denen drei Bleche zu viel sind: Es kann auch nur ein Hefekuchen mit den oben genannten Mengenangaben gemacht werden – der überschüssige Teig lässt sich nämlich ganz einfach auf Vorrat in Gefrierbeuteln einfrieren. Wenn ein weiterer „Quetschekuchen“ her soll, muss am Abend zuvor der Teig aus dem Frost geholt werden und über Nacht auftauen. Die Lagerung und das Einfrieren wirken sich nämlich nicht auf den Geschmack aus.

Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen und Kommentare, vor allem, wenn ihr das Rezept selbst ausprobiert.

Eure Martina

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